Bill Francois, Die unwahrscheinliche Süße der Erdbeeren
übersetzt von Frank Sievers, erschienen im Verlag C.H. Beck
Mit dem Titel „Die unheimliche Süße der Erdbeeren“ legt der französische Autor Bill Francois sein zweites populärwissenschaftliches Werk im Beck Verlag vor. Bekannt ist er mir von seinem Buch über unheimliche Geschichten aus der Welt der Meere und Flüsse „Die Eloquenz der Sardine“. Nun befasst er sich mit der Speisekammer der Natur.
Auf der Erde hat sich im Laufe der Evolution das Zusammenspiel der Menschen und der Pflanzen auch ständig verändert. Wieso schmecken Raubkatzen nichts Süßes oder wieso können wir Menschen viele verschiedene Arten von bitter unterscheiden? Unsere Nahrungsgewohnheiten haben sich mit der Entwicklung angepasst. Wir erfahren den Siegeszug der Getreidepflanzen, wie lange es dauerte bis die Kartoffel auf unseren Speiseteller landete und zu einem unseren Hauptnahrungsmittel wurde oder seit wann es die Möglichkeit gibt, Milch mittels Käserei haltbar zu machen. Dabei spielen nicht selten kleine Zufälle eine besondere Rolle.
Bill Francois schreibt zum Teil mit spitzem Humor, so dass sich seine Episoden recht vergnüglich lesen lassen. Der Autor ist ein Biophysiker und Wissenschaftler, der aber keinesfalls Daten und Fakten trocken aneinanderfügt. Im Gegenteil: Komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge versteht er populär, also allgemeinverständlich, darzulegen. Damit öffnet er einem breiten wissbegierigen Lesepublikum die Welt der Biowissenschaft und zeigt uns das erstaunliche Zusammenwirken unserer natürlichen Welt. Diese aufregende Reise zu den Ursprüngen unserer täglichen Speisen, kann ich nur empfehlen.
Marlies Günther [Juni 2025]