Julia Engelmann, Himmel ohne Ende
erschienen im Diogenes Verlag
In „Himmel ohne Ende“ erzählt Julia Engelmann auf einfühlsame und authentische Weise die Geschichte der 15-jährigen Charlie, die mit vielen Fragen des Erwachsenwerdens konfrontiert ist. Charlie lebt mit ihrer Mutter und einem kleinen Hamster allein – ihr Vater hat die Familie verlassen, als sie noch klein war. Als sich ihre Mutter neu verliebt, fühlt Charlie sich zunehmend isoliert. In dieser schwierigen Zeit tritt Pommes, ein neuer Mitschüler, in ihr Leben – und plötzlich ist da jemand, der sie wirklich versteht. Gemeinsam erleben die beiden Jugendliche ein Wechselbad der Gefühle: Freude, Unsicherheit, Verlust und Hoffnung. Sie müssen sich mit Themen wie Einsamkeit, Trauer, dem Tod und der Suche nach sich selbst auseinandersetzen. Doch im Kern geht es immer wieder um Freundschaft – um verlorene, neue und um die, die einem durch schwere Zeiten hilft.
Julia Engelmann schafft es, mit ihrer poetischen und zugleich zugänglichen Sprache tief in die Gefühlswelt junger Menschen einzutauchen. Das Buch ist leicht zu lesen, dabei aber keineswegs oberflächlich. Es behandelt zentrale Fragen des Heranwachsens auf eine Art, die berührt und zum Nachdenken anregt. Besonders bemerkenswert ist, wie realitätsnah die Figuren und ihre Erlebnisse geschildert sind. Viele Jugendliche und auch Erwachsene, die sich zurückerinnern, werden sich in Charlie wiedererkennen – in ihren Zweifeln, ihrer Suche nach Halt und ihrem Bedürfnis, verstanden zu werden. Die emotionale Achterbahnfahrt, die das Buch beschreibt, spiegelt die Unsicherheit und das Chaos dieser Lebensphase wider.
„Himmel ohne Ende“ ist ein sensibler, moderner Roman, der zeigt, wie viel Kraft in neuen Begegnungen und in echter Freundschaft stecken kann. Ein Buch über Verlust und Neubeginn – poetisch, ehrlich und sehr berührend.
Goda Joseph, EVAs Leseclub [August 2025]